Beitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung
Die Beitragsbemessungsgrenze (BBG) der gesetzlichen Krankenversicherung ist die Einkommensgrenze, bis zu der das Einkommen des Versicherten beitragspflichtig ist.
Einnahmen, die diesen Betrag überschreiten, werden bei der Berechnung der Beiträge für die Krankenkasse nicht berücksichtigt (§ 223 SGB V Abs. 3).
Nicht verwechselt werden sollte die Beitragsbemessungsgrenze mit der Versicherungspflichtgrenze der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Versicherungspflichtgrenze (§ 6 SGB V Abs. 1) bestimmt die Höhe des Bruttoeinkommens, das ein Angestellter mindestens vorweisen muss, um in die private Krankenversicherung wechseln zu können.
Jahr | Beitragsbemessungsgrenze jährlich | Beitragsbemessungsgrenze monatlich | Veränderung ggü. Vorjahr |
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2022 | 58.050 € | 4.837,50 € | + 0,00 % |
2021 | 58.050 € | 4.837,50 € | + 3,20 % |
2020 | 56.250 € | 4.687,50 € | + 3,31 % |
2019 | 54.450 € | 4.537,50 € | + 2,54 % |
2018 | 53.100 € | 4.425,00 € | + 1,72 % |
2017 | 52.200 € | 4.350,00 € | + 2,65 % |
2016 | 50.850 € | 4.237,50 € | + 2,73 % |
2015 | 49.500 € | 4.125,00 € | + 1,85 % |
2014 | 48.600 € | 4.050,00 € | + 2,86 % |
2013 | 47.250 € | 3.937,50 € | + 2,94 % |
2012 | 45.900 € | 3.825,00 € | + 3,03 % |
2011 | 44.550 € | 3.712,50 € | - 1,00 % |
2010 | 45.000 € | 3.750,00 € | + 2,04 % |
2009 | 44.100 € | 3.675,00 € | + 2,08 % |
2008 | 43.200 € | 3.600,00 € | + 1,05 % |
2007 | 42.750 € | 3.562,50 € | + 0,00 % |
2006 | 42.750 € | 3.562,50 € | + 1,06 % |
2005 | 42.300 € | 3.525,00 € | + 1,08 % |
Beitragsbemessungsgrenzen der gesetzlichen Krankenversicherung, Quelle: Veröffentlichungen der Bundesregierung
Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenzen der Krankenversicherung bis 2021 sowie die zuletzt von der Bundesregierung festgelegte Beitragsbemessungsgrenze für das Jahr 2022 (nachzulesen in folgendem Artikel: Neue Beitragsbemessungsgrenzen ab 2022).
Einfluss der Beitragsbemessungsgrenze auf den Krankenkassenbeitrag
Mit steigendem Einkommen erhöhen sich auch die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung. Liegt das Gehalt jedoch bereits über der aktuellen Beitragsbemessungsgrenze, dann ändert sich bei einer Gehaltserhöhung nichts am zu zahlenden Krankenkassenbeitrag.
Allerdings wird die Höhe der Beitragsbemessungsgrenze jährlich (entsprechend der Veränderung der Bruttolöhne und -gehälter in Deutschland) angepasst. Dies wiederum hat direkte Auswirkungen für Gutverdienende.
Wessen Einkommen beispielsweise aktuell über der Beitragsbemessungsgrenze 2022 liegt, würde durch eine Erhöhung der Bemessungsgrenze ab 2023 auch einen höheren monatlichen Beitrag zur Krankenversicherung (siehe Beispiel 2 unten).
Berechnung des Beitrags für die Krankenversicherung
Seit Januar 2015 beträgt der allgemeine Beitragssatz für gesetzlich Versicherte 14,6 % des beitragspflichtigen Einkommens. Die Hälfte dieses Beitragssatzes zahlt der Arbeitgeber (7,3 %), die andere Hälfte (auch 7,3 %) übernimmt der Arbeitnehmer.
Hinzu kommt ein ebenfalls einkommensabhängiger Zusatzbeitrag, der von jeder Krankenkasse individuell festgelegt wird. Dieser wird seit Anfang 2019 von Arbeitnehmern und Rentnern ebenfalls nur noch zur Hälfte gezahlt. Die andere Hälfte übernimmt der Arbeitgeber bzw. die Rentenversicherung.
Die Zusatzbeiträge liegen in bundesweit geöffneten Krankenkassen 2022 zwischen 0,35 % und 2,5 %.
Einen guten Überblick über die unterschiedlich hohen Beiträge der Krankenversicherungen aufgrund der individuellen Zusatzbeiträge finden Sie zum Beispiel auf der Seite von finanzen.de unter gesetzliche Krankenversicherung∗.
Beispiel 1 (Gehalt liegt unter der Beitragsbemessungsgrenze)
Bei einem Monats-Bruttogehalt von 3.000 Euro beträgt der von Arbeitnehmer und Arbeitgeber jeweils zu zahlende Krankenkassenbeitrag mindestens 7,3 % von 3.000, also 219,00 Euro.
Verlangt die Krankenkasse einen Zusatzbeitrag von 0,0 %, kommt hier nichts hinzu. Ist der Arbeitnehmer jedoch bei einer Krankenkasse versichert, die einen Zusatzbeitrag von beispielsweise 1,2 % nimmt, dann werden hier monatlich jeweils bereits 7,9 % von 3.000, also 237,00 Euro für die Krankenversicherung fällig.
Die Beitragsbemessungsgrenze bzw. eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze ist für diesen Arbeitnehmer nicht von Bedeutung. Denn sein Monatsgehalt von 3.000 Euro liegt deutlich unter der Beitragsbemessungsgrenze von 4.837,50 Euro Euro (aktueller Wert in 2022).
In der tabellarischen Übersicht sehen Sie, dass sich für das oben genannte beispielhafte Gehalt von 3.000 Euro die Krankenkassenbeiträge von 2020 auf 2021 bzw. 2022 nicht ändern. Je nach Höhe des Zusatzbeitrags der Krankenversicherung unterscheiden sich die Beiträge jedoch trotzdem:
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Höhe Zusatzbeitrag | 2020 | 2021/2022 |
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0,00% | 219,00 € | 219,00 € |
0,20% | 222,00 € | 222,00 € |
0,40% | 225,00 € | 225,00 € |
0,60% | 228,00 € | 228,00 € |
0,80% | 231,00 € | 231,00 € |
1,00% | 234,00 € | 234,00 € |
1,20% | 237,00 € | 237,00 € |
1,40% | 240,00 € | 240,00 € |
1,60% | 243,00 € | 243,00 € |
Krankenkassenbeiträge für beispielhaftes Monats-Bruttogehalt von 3.000 €
Beispiel 2 (Gehalt liegt über der Beitragsbemessungsgrenze)
Ein Angestellter verdient monatlich 5.500 Euro. Dieser Betrag liegt in 2020 über der Beitragsbemessungsgrenze von 4.687,50 Euro. Der Krankenkassenbeitrag wird also nur auf diese Grenze berechnet. Entsprechend ermittelt sich der von Arbeitnehmer und Arbeitgeber jeweils zu zahlende Krankenkassenbeitrag als 7,3 % von 4.687,50 Euro, was 342,19 Euro ergibt.
Falls die Krankenkasse einen Zusatzbeitrag von 1,0 % verlangt, muss im Jahr 2020 jeweils ein monatlicher Beitrag von 365,63 Euro (7,8 % von 4.687,50 Euro) gezahlt werden.
Für das Jahr 2021 bzw. 2022 hat die Bundesregierung aufgrund der gestiegenen Löhne und Gehälter eine höhere Beitragsbemessungsgrenze von monatlich 4.837,50 Euro festgelegt (siehe Tabelle oben).
Ab 2021 steigen in diesen Fall die Beiträge für die Krankenversicherung von 342,19 Euro auf 353,14 Euro (7,3 % von 4.837,50 Euro). Inklusive Zusatzbeitrag werden für das gerade genannte Beispiel (1,0 % Zusatzbeitrag) ab 2021 statt 365,63 Euro nun 377,33 Euro (7,8 % von 4.837,50 Euro) fällig.
Die Tabelle zeigt nochmal als Übersicht die Veränderung der maximalen Krankenkassenbeiträge von 2020 auf 2021/2022 in Abhängigkeit von der Höhe des Zusatzbeitrags der Krankenversicherung:
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Höhe Zusatzbeitrag | 2020 | 2021/2022 |
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0,00% | 342,19 € | 353,14 € |
0,20% | 346,88 € | 357,98 € |
0,40% | 351,56 € | 362,81 € |
0,60% | 356,25 € | 367,65 € |
0,80% | 360,94 € | 372,49 € |
1,00% | 365,63 € | 377,33 € |
1,20% | 370,31 € | 382,16 € |
1,40% | 375,00 € | 387,00 € |
1,60% | 379,69 € | 391,84 € |
Krankenkassenbeiträge für Monats-Bruttogehälter über der jeweils gültigen Beitragsbemessungsgrenze
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